kunst /wappen


 

 

 

 

 

 

 

 

Antikes Wappen


Grösse
H 370 mm / B 310 mm
Gewicht
2,8 kg
Material
Bronze Sandguss
L.C.Becker, Iserlohn
Befestigung
3 Gewindebolzen
Darstellung
siehe Bild Vergl.
Auch Helmken 1899 Der Dom zu Cöln
Entwurf
Dr. Hugo Schneider, Kassel
Anbringung
September 1891
Ort
rechtes der 4 Wappen über der
Ursulinenpforte, links am Südportal.
Das gleiche Motiv findet der Betrachter
noch 3x oben rechts am
Westportal (Haupteingang)
 

Geschichte des Wappens

Im Rahmen der Maßnahmen zur Vollendung des Kölner Doms wurde eine öffentliche Konkurrenz für Bildhauer ausgeschrieben um Entwürfe für die Türen der Nord-, West- und Süd - Portale zu erhalten.

Nach dem Willen des damaligen Domkapitulars Alexander Schnütgen sollten die Portale mit Bronzetüren versehen werden- obwohl der gotische Stil dies eigentlich ausschliesst. Ein derartig monumentales gotisches Gebäude – verlange erzene Türen.

So wurde eine Tradition der frühen Romanik wieder aufgenommen.

 

Der erste Wettbewerb fand 1879/1880 statt – die 36 beteiligten Künstler lieferten allerdings nicht das gewünschte Ergebnis.

Man benötigte 8 Jahre um einen zweiten – dann auf fünf ausgewählte Teilnehmer eingeschränkten – Wettbewerb auszuschreiben. Die Gewinner dieser zweiten Ausschreibung waren Wilhelm Mengelberg (Westportal) und Professor Hugo Schneider (Nord- und Südportal).

 

Das abgebildete Wappen befand sich im Oberteil des westlichen Eingangs (Ursulapforte ) der südlichen Querhausfassade. Das Oberteil enthielt vier Wappen. Das abgebildete Wappen befand sich Rechts aussen.

 

Die Portaltüre wird bei Helmken ( Der Dom zu Cöln , 1899 ) wie folgt beschrieben:
„An sämtlichen Thüren des Südportals, ebenfalls von Prof. Schneider entworfen und von L.C. Becker in Iserlohn ausgeführt, ist auf die Darstellung des Figürlichen verzichtet. Aller Zierrath ist ornamental. Die Eintheilung ist nicht, wie am Westportal, in Füllungen zerlegt, sondern durch ein über Eck gestelltes quadratisches mit verzierten Vierpässen ausgefülltes Netzwerk gebildet, welches durch Inschriften unterbrochen wird. Vegetabilisches Flachornament, wie es am Dom vielfach zur Anwendung gekommen und dem Epheu, der Traube, der Distel und Rübe, der Eiche und Weide entlehnt ist, verbindet die Füllungsmaschen, an deren Kreuzungsstellen Rosetten als Zierknöpfe, welche zugleich als Bolzen die
Bronzebekleidung mit der Holzunterlage verbinden und das Netzwerk beleben.
Wie auf allen Thüren tritt auch hier aus einem der Quadratmaschen ein Löwenkopf als Ringhalter hervor. Der Obertheil enthält ebenfalls alle Wappen des Deutschen Reiches, Preussens und des alten und neuen Domkapitels. "

 

Die Inschrift der Türe :

O felix Germania, tam decoro germine virginium ornata, beata Colonia pretioso sanguine Martyrum dicata.
O glückliches Deutschland, so geschmückt durch das schöne Geschlecht der Jungfrauen, glückseliges Köln, so geweiht durch das kostbare Blut der Märtyrer.

Zu Dr. Schneider...

Schneider, Hugo, Architekt, geb. am 12.3.1841 in Kassel, gestorben 24.12.1925 ebenda.
1861/64 unter Richard Voigtel bereits am Ausbau des Kölner Domes beiteiligt. Er baute einige kleine Kirchen am Rhein und in Holland. Sein Hauptwerk ; der neugotische Ausbau des Glockenturmes des Aachener Münsters (1879/84) diverse Brunnen z.B der Löwen -brunnen am Friedrich-Wilhems-Platz in Kassel) . Modelle und Ausführung von je 4 Bronzetüren der West- u. Südfassade des Kölner Domes.

Herstellung:
Die Bronzeplatten sind auf Eichenholzflügeltüren montiert - analog der meisten antiken und mittelalterlichen Bronzetüren. Die einzelnen Platten wurden überlappend (wie Dachziegel) aufgebracht um das Eindringen von Regenwasser zu verhindern. So entstehen auch keine Spannungen bei Ausdehnung des Materials z. B Erwärmung durch Sonneneinstrahlung.

Die Ausführung der Bronzereliefs erfolgte in der sogenannten Sandgusstechnik, Dabei werden den Modellen mit einem Gemisch aus feinem Lehm und Sand Abdrücke genommen, das so entstandene Negativ wird dann mit Bronze ausgegossen. Diese Gußtechnik wurde bereits in der Antike angewandt. Der Sandguß war schneller, weniger aufwendig und eignete sich besonders für flache Reliefs. Allerdings blieb die Wiedergabe der Details weniger präzise und die Oberfläche der Objekte leicht rauh – was wiederum den Eindruck einer in Jahrhunderten gewachsenen Patina vermittelte.
 

Bei Interesse schicken Sie uns bitte eine E-Mail.